Sten Nadolny liest aus seinem Roman Weitlings Sommerfrische

13-09-2012 (20:30)

Wie wäre es, in die eigene Vergangenheit zu reisen? Sten Nadolny versetzt seinen verblüfften Helden zurück in dessen Jugend – und öffnet ihm nicht nur die Augen über sich selbst, sondern greift auch in seinen scheinbar vorgezeichneten Lebenslauf ein.

In einem Sommergewitter kentert das Segelboot des angesehenen Richters Wilhelm Weitling. Er kommt nur knapp mit dem Leben davon, muss aber feststellen, dass ihn sein Unfall fünfzig Jahre in die Vergangenheit zurückgeworfen hat. Neugierig, aber mit sanfter Kritik begleitet er den Jungen, der er einmal war, durch die Tage nach dem Sturm. Wer ist er damals gewesen? Und wie konnte aus diesem Menschen der werden, der er heute ist? Muss er die Erinnerung an seine Eltern, seine erste Liebe, seine Berufswahl, sein ganzes Leben revidieren? Und wird er zu seiner Frau und in sein altes Leben zurückkehren dürfen?

Sten Nadolny entführt uns auf eine philosophische Zeitreise, die seinen scharf beobachtenden Helden zu unverhofften Erkenntnissen führt.

 

Sten Nadolny, geboren 1942, lebt in Berlin und am Chiemsee. Mit dem Roman „Netzkarte“ begann 1981 seine literarische Karriere, zwei Jahre darauf erschien sein Welterfolg „Die Entdeckung der Langsamkeit“, dem die Romane „Selim oder Die Gabe der Rede“, „Ein Gott der Frechheit“, „Er oder Ich“ und zuletzt 2003 der „Ullsteinroman“ folgten. Sein literarisches Werk ist vielfach preisgekrönt und in zahlreiche Sprachen übersetzt.

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