17-06-2025 (20:00 - 21:30)
Moderation: Axel von Hoerschelmann
1994 endete der geschichtlich größte Abzug einer Armee, der friedlich verlief: hunderttausende Soldaten der russischen „Westgruppe der Truppen“ verließen mit ihren Familienangehörigen und ihrem Material das wiedervereinigte Deutschland. Sie hinterließen auf dem Gebiet der damals „fünf neuen Bundesländer“ ganze militärisch genutzte Landesteile - allein im Land Brandenburg 8% der Landesfläche. Abgenutzte Kasernen, nicht mehr benötigtes Material und sichtbare, aber auch viele unsichtbare Umweltschäden stellten gerade Kommunen, die nach 1990 mit dem politischen, gesell-schaftlichen und wirtschaftlichen Umbruch kämpften, vor unbekannte Herausforderungen.
Über 30 Autoren haben in dem vorgestellten Band die Komplexität der häufig in einander ver-wobenen Prozesse des Abzugs dargestellt: die damit verbundenen Chancen, Erwartungen, aber auch Enttäuschungen mit sehr persönlichen Erfahrungen aus kommunaler, kirchlicher, militärischer oder etwa künstlerischer Sicht.
Rolf Sakulowski, geb. 1968 in Weida/Thüringen, studierte an der Hochschule für Film und Fern-sehen „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg. Er ist Filmregisseur und Romanautor. Für den MDR realisierte er 2003 eine Geschichtsdokumentation über die „Diensteinheit IX“.
Dr. Birgit-Katharine Seemann, ist Historikerin, Kulturmanagerin und Autorin. Nach einigen Jahr-en universitärer Lehr- und Forschungstätigkeit leitet sie seit 2006 den Fachbereich Kultur und Museum der Landeshauptstadt Potsdam. Neben einer Anzahl wissenschaftlicher Veröffentlichungen hat sie 2022 mit Der traurige Mörder von Sanssouci ihr Romandebüt vorgelegt.