12-06-2024 (20:00)
Moderation: Andreas Lewin und Jürgen Tomm
Lontano – ist eine Annäherung an die vielfältigen Facetten der künstlerischen Arbeit des ersten selbstbestimmten Theaterensembles der Bundesrepublik Deutschland, das zwischen 1970 und 1985 unter der Leitung von Peter Stein Theatergeschichte geschrieben hat. Der Film von Andreas Lewin zeichnet die Neuformierung der Schaubühne als Theaterexperiment und aus dem Geist von 68 nach, beschreibt, wie Basisdemokratie im Theater praktiziert wurde und widmet sich den Prämissen, den Irrtümern und der Mentalität, die das Theater innerhalb kürzester Zeit zu dem bedeutendsten deutschen Theater in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gemacht haben.
Im Film schaut sich Peter Stein ausgewählte Inszenierungen, darunter Torquato Tasso, Die Mutter, Peer Gynt, Sommergäste, Shakespeare’s Memory, Groß und Klein, Die Orestie des Aischylos noch einmal an. Gemeinsam mit ehemaligen Ensemblemitgliedern werden die Orte aufgesucht und Facetten der damaligen Theaterarbeit rekonstruiert.
Lontano versucht keine chronologische Geschichte oder umfassende Deutung des Werks der Schaubühne zu zeigen. Der Film ist eine fragmentarische, fast archäologische Annäherung an schauspielerische Momente, Räume, Kostüme, Bühnenbilder, Texte, Stücke und Körper und nicht zuletzt eine notwendige Reminiszenz an ein Ensemble, das unter Steins Leitung zu Weltruhm gelangte, darunter Moidele Bickel, Volker Butzmann, Bruno Ganz, Corinna Kirchhoff, Michael König, Willem Menne, Elke Petri, Susanne Raschig, Werner Rehm, Libgart Schwarz, Peter Simonischek. Was bleibt im Gedächtnis? Was ging verloren? Ein intensiver und nachdenklicher Blick zurück.