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Wiglaf Droste (1961-2019), ein Genie der kurzen Form, wäre am liebsten Sänger geworden. Er wurde als Satiriker gefürchtet und gefeiert und nannte sich selbst »einen einfachen Jungen vom Land«. Eins seiner Vorbilder war Jörg Fauser (1944-1987), der große Außenseiter in der deutschen Literatur, der nach der Feier zu seinem 43. Geburtstag auf mysteriöse Weise ums Leben kam – als Fußgänger auf einer Münchner Autobahn. Er sagte von sich: »Ich bin kein netter Mensch, ich arbeite für die älteste Agentur der Welt, die für Sprache und Zweifel.«
Die kürzlich erschienenen Biografien über beide werden an diesem Abend von deren Autoren Christof Meueler, Feuilleton-Chef des nd, Matthias Penzel, Schriftsteller und Journalist, und Ambros Waibel, taz-Redakteur, in Lesung und Gespräch vorgestellt.