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Endlich, 1770 im Alter von 46 Jahren, wurde Immanuel Kant, was er immer werden wollte: Professor für Logik und Metaphysik in Königsberg. So konnte er in seiner Heimatstadt bleiben – bis zu seinem Tode 1804. Dafür hatte er Lehrstühle in Erlangen und Jena, später auch in Halle ausgeschlagen. In Vorlesungen und Publikationen behandelte er ein riesiges Spektrum an Themen von Ästhetik, Erkenntnis und Moral bis Naturrecht, Anthropologie und Pädagogik. Aufklärung hieß für ihn und so lehrte er es die Studenten Tag für Tag: Selber denken, auch gegen das dogmatische Christentum und die Zensur seiner Zeit.
Die lange gültige Karikatur des überpünktlichen, pedantischen Gelehrten im hintersten Winkel Deutschlands war nur die Hälfte der Wahrheit: Er lud Gäste zur Mittagstafel, war durchaus unterhaltsam und kleidete sich modisch. Nur für Frauen war in diesem Leben kein Platz. Sein Denken aber, nicht zuletzt die drei „Kritiken“ (Kritik der reinen Vernunft, Kritik der praktischen Vernunft, Kritik er Urteilskraft) - um nur die drei bekanntesten von ca. 80 Veröffentlichungen zu nennen -– beeinflussten die Philosophen bis heute. Kants Anerkennung der Vielfältigkeit von Kulturen, Religionen und Gesellschaften, aber auch seine Gedanken zu Frieden und Menschenrechten sind durchaus aktuell.
Eintritt: 9 / 5 Euro