Wie schreibt man Gedichte über ein Inferno? Der Lyriker Heinz Czechowski und Dresden.

06-02-2018 (20:30)

Als Zehnjähriger erlebte er, wie seine Heimatstadt Dresden Mitte Februar 1945 im Feuer amerikanischer und britischer Bomben unterging. In vielem, was der Lyriker und Erzähler Heinz Czechowski (1935-2009) veröffentlichte, kehrt dieses Erlebnis wieder, mal als Trauerarbeit in Prosa, mal als fragende Botschaft im Gedicht. Der Fortschrittsoptimismus sozialistischer Literaturdoktrin konnte an der melancholischen Weltsicht Czechowskis ebenso wenig ändern, wie ihn die Wiedervereinigung vom Ende von Gewalt und Gegengewalt überzeugte. Wo immer er dann lebte, und er wechselte die Orte relativ oft, blieb er seiner sächsischen Heimat verbunden und dem Schmerz, den er mit ihr verband, auch wenn er den Wiederaufbau Dresdens mit Freude und Interesse begleitete. Andere Erscheinungen gerade in dieser sächsischen Heimat hat er zum Glück nicht mehr erlebt. Als Nachdichter fand er empfindsame Worte für die Werke russischer Autorinnen und Autoren (Achmatowa, Zwetajewa, Bulgakow).

Ein LebensBild mit Jürgen Tomm.

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