Welten aus Träumen Ein LebensBild des Schriftstellers William S. Burroughs (1914-1997)

26-04-2023 (20:00)

präsentiert von Jürgen Tomm

William S. Burroughs war ein Phänomen: Er bekannte sich in den 50er Jahren (!) offen als Junkie und Homosexueller, veröffentlichte Romane voller Obszönitäten und erschoss als ausgesprochener Waffennarr versehentlich seine Frau – und musste nie ins Gefängnis. Er gilt neben Ginsberg und Kerouac als prägende Figur der literarischen „Beat Generation“, als großer Inspirator vieler Rock- und Punkrock-Stars, mit denen er sich auch gerne zeigte – und wollte doch nie Teil von etwas sein. Er war sein eigenes Universum aus Bildung, Träumen und Grenzerfahrungen, aus sprachlichen und literarischen Erfindungen (Cut-up-Texte) und Zukunftsvisionen, wie pessimistisch auch immer – oft wenig zugänglich und schroff und in seinem betont bürgerlichen Habitus eine Ausnahmeerscheinung in dieser bunten Zeit. Aber die amerikanische Literatur und die kulturell-sozialen Gegenkulturen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wären ohne William S. Burroughs unvollständig: „Naked Lunch“ ist Teil der Weltliteratur. Berliner Erinnerung: Die Textgrundlage für Robert Wilsons aufregende Theaterinszenierung „The Black Rider“ (Musik: Tom Waits) stammte von Burroughs.

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