31-01-2019 (20:30)
Sommer 1969. Während auf den Straßen gegen den Vietnamkrieg
protestiert wird, fiebert der elfjährige Tobias am Stadtrand von Köln der
ersten Mondlandung entgegen. Zugleich trübt sich die harmonische Ehe seiner
Eltern ein. Seine Mutter fühlt sich eingeengt, und als im Nachbarhaus ein
linkes, engagiertes Ehepaar einzieht, beschleunigen sich die Dinge.
Tobias, eher konservative Eltern freunden sich mit den neuen Nachbarn an, und
deren dreizehnjährige Tochter, Rosa, eigenwillig und klug, bringt ihm nicht nur
Popmusik und Literatur bei, sondern auch Berührungen und
Gefühle, die fast so spannend sind wie die Raumfahrt. Auch die Eltern der
beiden verbringen viel Zeit miteinander, zwischen den Paaren entwickelt sich
eine wechselseitige Anziehung - "Wahlverwandtschaften" am Rhein. Und
während Armstrong und Aldrin sich auf das Betreten des Mondes vorbereiten,
erleben Tobias und seine Mutter beide eine erotische Initiation…
Ulrich Woelk erzählt spannend, atmosphärisch dicht und herzzerreißend
von einem Aufbruch, persönlich und politisch, der tragisch endet.
Ulrich Woelk, geboren 1960, studierte Physik und Philosophie in Tübingen. Sein erster Roman, "Freigang", erschien 1990 und wurde mit dem Aspekte-Literaturpreis ausgezeichnet. Woelk lebt als freier Schriftsteller und Dramatiker in Berlin. Seine Romane und Erzählungen sind unter anderem ins Englische, Französische, Chinesische und Polnische übersetzt.