28-02-2013 (20:30)
Die Nordwestpassage, ein quasimythischer Seeweg vom Atlantik
zum Pazifik entlang der arktischen Küsten Amerikas, bewohnt von verschwindenden
Inuit-Kulturen und den Gespenstern bärtiger, besessener Männer, die einst auf
der Suche nach diesem geografischen Gral an Hunger, Hybris und Skorbut zugrunde
gingen.
Landschaften von grandioser Leere, sturmgefegte See, brachiales Eis – noch ist
die Nordwestpassage ein Abenteuer, strapaziös und wundersam. Zumindest auf
einem Segelboot. Im Sommer 2011 hat sich Kapitän Wolf Kloss mit seiner Santa
Maria Australis dieser Herausforderung gestellt, und die Schriftstellerin
Tina Uebel ist für drei Monate mitgesegelt. Wo endet die Welt, und wie weit
kann man gehen, um an ihren Rändern zu kratzen, hat sie noch Ränder? Und was
ist es, das einen dorthin treibt? Tina Uebel war strapaziert und verwundert,
bewegt und belustigt. Und weiß davon zu erzählen, von den Stürmen, vom Eis, von
der greifbar nahen heroischen Historie, von Amundsen, Franklin, Peary, Cook und
den anderen, davon, wie es ist, bei Minus 30 Grad einen Schlitten zu ziehen
oder 11 Beaufort zu segeln. Und letztendlich ist die zu erzählende Geschichte eine
Geschichte von Liebe und Verlust, Tod und Hingabe, Sehnsucht und Freiheit – und
der all dem inhärenten Komik.
Tina Uebel, 1969 in Hamburg geboren, ist Schriftstellerin, freie Journalistin und Literaturveranstalterin. Sie lebt in Hamburg, wenn sie nicht auf Reisen ist. Bisher erschienen von ihr die Romane „Last Exit Volksdorf“ und „Die Wahrheit über Frankie“. Für ihr Werk erhielt die Autorin den Hubert-Fichte-Preis 2012 des Hamburger Senats.