17-01-2012 (20:30)
Zur Sache:
Sven Felix Kellerhoff liest aus seinem im Quadriga Verlag erschienenen Buch
"Berlin im Krieg. Eine Generation erinnert sich."
Nirgendwo in Europa dauerte der
erlebte Krieg länger als in Berlin – vom ersten Luftalarm am 1. September 1939
bis zur Kapitulation der Stadt am 2. Mai 1945. In keiner anderen Stadt gab es
mehr Bombardements, nirgendwo mehr aus »rassischen Gründen« verfolgte Menschen,
nirgends waren die Endkämpfe grausamer. Obwohl die Erlebnisgeneration heute
weitgehend verstorben ist, konnte Sven Felix Kellerhoff einen breiten Fundus an
Zeitzeugenberichten zusammen tragen.
Mit seinem Buch hält er die Erinnerung wach an eine leidvolle Zeit, die geprägt
war von Lebensmittelrationierung und Fliegeralarm, Zerstörung und Tod – aber
ebenso von der Ausbeutung zahlloser Zwangsarbeiter und der Angst
untergetauchter Juden. Und er erinnert an eine Stadt, die vor allem Frauen und
Alte bevölkerten, weil die Kinder verschickt und die meisten Männer an der
Front waren.
Sven Felix Kellerhoff, geboren 1971 in Stuttgart, ist Leitender Redakteur für Zeit- und Kulturgeschichte der Welt, der Welt am Sonntag und der Berliner Morgenpost. Er studierte Geschichte und Medienrecht und arbeitete danach als freier Journalist für verschiedene Zeitungen, u. a. für die Berliner Zeitung, die Kölnische Rundschau und die Badische Zeitung. Buchveröffentlichungen (Auswahl): Mythos Führerbunker. Hitlers letzter Unterschlupf (2003), Attentäter. Mit einer Kugel die Welt verändern (2003), Reichstagsbrand. Die Karriere eines Kriminalfalls (2008), Die Fluchttunnel von Berlin (2008, mit Dietmar Arnold). Kellerhoff lebt in Berlin.