Tilman Wölzinger fällt durch seine ungewöhnliche Größe auf: Erst überragt er seine Klassenkameraden, dann alle Bewohner des Städtchens. Mit 2,39 Meter wird er zum größten Mann Deutschlands, mit 2,67 Meter zum größten Mann der Erde. Die Ärzte sind ratlos, sie können seinem Wachstum nicht Einhalt gebieten. Er verliert seine Freundin und seinen Handwerksberuf, findet in einer Welt, die auf gewöhnliches Maß zugeschnitten ist, keinen Platz mehr.

Um seinen Lebensunterhalt zu verdienen, muss er als „Tilman der Riese“ seinen sensationellen Körper zu Markte tragen. Doch nicht nur sein Körper wächst, auch innerlich gewinnt Tilman an Statur: Er spielt Klavier, beginnt zu lesen, steigert sich zu einem kultivierten und überlegenen Menschen. Schließlich gerät sein Leben in Gefahr: Das unaufhörliche Wachstum droht seine Kräfte zu überfordern.

In einem modernen Entwicklungsroman schildert Stefan aus dem Siepen das Schicksal eines Menschen, der jenseits der Norm zu eigener Größe findet – überraschend, anrührend, mit feinem Humor.

Stefan aus dem Siepen (* 1964 in Essen) studierte Jura in München und trat in den Diplomatischen Dienst ein. Über Stationen in Bonn, Luxemburg, Shanghai und Moskau führte ihn sein Weg nach Berlin, wo er seit 2009 im Auswärtigen Amt arbeitet. Nach „Luftschiff“ (2006) und „Die Entzifferung der Schmetterlinge“ (2008) erschien 2012 sein Roman „Das Seil“, den er auch im Buchhändlerkeller vorgestellt hat. Stefan aus dem Siepen lebt mit seiner Familie in Potsdam.