21-01-2014 (20:30)
Der Poet, Dramatiker und Erzähler Johannes Schenk (1941-2006) war auch ein leidenschaftlicher Briefeschreiber. Und er war eine zentrale Gestalt des literarischen Lebens in Berlin ab den 60er Jahren, ein Freund und Literaturvermittler. Es zeugt von Sensibilität des Herausgebers, die sechsbändige Gesamtausgabe seiner Werke mit einem Briefband abzuschließen. Die meisten Briefe schrieb er seiner geliebten Lebensgefährtin Natascha Ungeheuer. Wenn er in Berlin war, brachte er sie, im Umschlag und mit erfindungsreichen selbstgemalten Poststempeln versehen, selbst die Treppe hinauf. Weitere Briefpartner waren u.a. Sarah Kirsch, mit der er über die Grenzen lyrischen Sprechens, oder der amerikanische Literaturwissenschaftler Sydney Rosenfeld, mit dem er über theoretische Probleme des Schreibens diskutierte.