Sevin Dagdelen liest aus ihrem Buch "Der Fall Erdogan. Wie uns Merkel an einen Autokraten verkauft.

13-12-2016 (20:30)

Das ist weder ein Türkei-Buch noch ein Buch über die Machenschaften des türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdogan. Im Mittelpunkt steht vielmehr das deutsch-türkische Verhältnis. Ein Verhältnis, das nach Meinung der Autorin von einer zunehmenden Unterwürfigkeit insbesondere der Bundeskanzlerin Angela Merkel wie auch ihres Außenministers Frank-Walter Steinmeier gegenüber der autokratisch regierten Türkei und ihrem Präsidenten Erdogan geprägt ist, obwohl Erdogan nach dem gegen ihn gerichteten Militärputsch im Juni dieses Jahres das Nato-Mitgliedsland Türkei systematisch in einen islamistischen Unterdrückungsstaat umbaut.

Zehntausende Entlassungen aus dem Staatsdienst, Massenverhaftungen und massive Unterdrückung der Pressefreiheit, Krieg gegen die Kurden und Unterstützung islamistischer Terrorgruppen in Syrien – die Autorin fragt , wie lange Deutschland und die EU diesem massiven Verlust der Menschen-rechte noch zusehen wollen, und zeigt politische Alternativen auf.

Sevim Dagdelen ist am 4. September 1975 in Duisburg als Kind kurdischer Eltern geboren. Nach dem Abitur 1997 studierte sie Jura an der Philipps-Universität in Marburg und an der Universität Köln. Sie ist Sprecherin für Internationale Beziehungen und Beauftragte für Migration und Integration der Fraktion Die Linke und seit 2005 Mitglied des Auswärtigen Ausschusses und stellvertretendes Mitglied im Innenausschuss des Bundestages. Sevim Dagdelen besucht regelmäßig die Türkei und setzt sich aktiv für die Rechte von Minderheiten und verfolgte Journalisten, Gewerkschaftler und Oppositionelle ein.

 

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