Sarah Stricker: Fünf Kopeken. Roman

23-01-2014 (20:30)

Dass die Mutter der Erzählerin ein Wunderkind ist, das steht schon vor ihrer Geburt fest – mehr Wunder als Kind, denn von der Kindheit hält der Großvater fast noch weniger als von der Schönheit. Beides steht ihm nur im Weg bei dem Plan, mit seiner Tochter und dem Modegeschäft das zu schaffen, was ihm als Wehrmachtsoffizier nicht mehr gelungen ist: die Welt zu erobern. Gefühle gewöhnt er ihr dabei vorsorglich ab. Hochintelligent, hochbegabt und nur ganz heimlich hochgradig einsam, ist die Mutter auf dem besten Weg, genau das Leben zu führen, das er sich für sie ausgedacht hat – als die Liebe mit einem Mal doch zuschlägt, und das mit einer solchen Wucht, dass die Mutter ein halbes Leben braucht, um sich davon zu erholen.

Sarah Stricker wurde 1980 in Speyer geboren. Sie studierte Literaturwissenschaften, besuchte die Münchner Journalistenschule und schrieb u. a. für taz, SZ und FAZ. 2009 erhielt sie ein Stipendium für Tel Aviv und lebt seither dort. Sarah Stricker berichtet für deutsche Medien über Israel und für israelische Medien über Deutschland. Für einen Auszug aus "Fünf Kopeken" wurde sie 2011 mit dem Martha-Saalfeld-Förderpreis ausgezeichnet.

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