Moderation: Volker Weidermann.

Reisen in die Krise oder Der Rausch des Helfens: Rainer Merkel ist in drei vom Krieg verwüstete Länder gereist. In seinen Reportagen fragt er, welche Anziehungskraft Traumata und Gewalt auf Menschen haben können. Friedensarbeiter, Traumatherapeut oder Bundeswehrsoldat: Sie alle suchen die Grenzerfahrung, die nicht intensiv genug sein kann. Als »embedded journalist« im Feldlager der Bundeswehr in Afghanistan wird Merkel plötzlich mit seiner eigenen Geschichte und seinen eigenen Traumata konfrontiert. Es zeigt sich, dass das Unglück der anderen unsere Trauer ist.

 Rainer Merkel, Jg. 1964, hat Psychologie und Kunstgeschichte studiert und lebt in Berlin. Zuletzt erschienen die Romane »Das Jahr der Wunder« (Preis der Jürgen Ponto-Stiftung), »Das Gefühl am Morgen« und »Lichtjahre entfernt« (Shortlist für den Deutschen Buchpreis). Ein Jahr lang hat er als Mitarbeiter der Hilfsorganisation Cap Anamur in einer Psychiatrie in Liberia  gearbeitet.

 Volker Weidermann, Jg.1969, studierte Germanistik und Politische Wissenschaften. Er ist Ressortleiter der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung und lebt in Berlin. 2006 erschien seine kurze Geschichte der deutschen Nachkriegsliteratur „Lichtjahre“, zwei Jahre später „Das Buch der

verbrannten Bücher“ (Kurt-Tucholsky-Preis) für. Zuletzt veröffentlichte er eine Biographie über Max Frisch.