Rafik Schami stellt den Roman "Sarmada" von Fadi Azzam in der Reihe "Swallow Editions" vor.

22-03-2015 (11:00)

"Swallow Editions" baut eine Brücke, die arabische Autorinnen und Autoren mit den Lesern anderer Kontinente verbindet. Die literarische Qualität, die schöpferische Kraft der Texte und die ausdrucksstarke Phantasie der Autoren sind die ausschlaggebenden Kriterien für die Auswahl der Texte; Nationalität oder die Religionszugehörigkeit der Autoren spielen keine Rolle.

Die Literatur, die uns anspricht, reflektiert spannend die Wirklichkeit der arabischen Gesellschaften, ihren Reichtum, ihre Vielfalt, ihre Schönheit und ihre Fähigkeit, am schöpferischen Prozess der Zivilisation teilzunehmen.

"Die Reihe ist zensur-, erdöl-, langweile- und diktaturfrei."

In "Sarmada" von Fadi Azzam lehnen sich drei Frauen eines drusischen Dorfes im Süden Syriens gegen die Macht der Gesellschaft, der Familie und der Leidenschaft auf, während gleichzeitig das Land selbst mit den Mächten des Osmanischen Reiches, des französischen Kolonialreiches und dann des Baath-Regimes ringt. Sarmada ist ein zauberhafter Ort, was die Menschen, die dort leben, jedoch nicht sonderlich wahrnehmen. Für sie sind Seelenwanderung, Zaubertränke, Wahrsager wie die Tiere der felsigen Wüste allesamt Teil der Landschaft.

»Ich wurde in Syrien geboren, in einem Dorf namens Taara, nahe der Stadt Suweida. Erst als ich sieben Jahre alt war, bekam unser Dorf Elektrizität. Und seitdem verstehe ich den Wert des Lichts. Ich habe bei Kerzenlicht lesen gelernt und deshalb leuchten Buchstaben für mich, selbst wenn die Welt dunkler wird. Worte machen uns frei. Immer wenn ein Ort oder eine Zeit schiefgehen, wenden sich die darunter Leidenden an Worte. Worte trösten, sie vermitteln Hoffnung.«

(Fadi Azzam)


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