Patrick Spät liest aus seinem Buch "Die Freiheit nehm ich dir"

08-11-2016 (20:30)

So direkt der Titel des Buches, so rasant und kompromisslos setzt sich Patrick Spät mit dem Kapitalismus auseinander. In elf Kapiteln setzt er sich mit Slogans  auseinander, die für den Kapitalismus werben.

In einem gut lesbaren Tonfall knöpft sich Patrick Spät die Mythen des Kapitalismus und die ihnen zugrunde liegende neoliberale Ideologie vor. Ob es sich um den marktwirtschaftlich angestrebten Wohlstand für alle handelt, den nachhaltigen Kapitalismus oder das Märchen von der Vollbeschäftigung – er hält ihnen die jeweiligen Kehrseiten entgegen. Historisch fundiert durchstreift Spät die Jahrhunderte, von der Entstehung der protestantischen Arbeitsethik über Karl Marx’ Vorstellung des Kapitels als automatisches Subjekt bis zum bundesdeutschen Generalstreik 1948. Von den erörterten Lösungsstrategien hält er das bedingungslose Grundeinkommen für am wenigsten geeignet, weil sich damit „ein gigantischer, staatlich subventionierter Niedriglohnsektor rechtfertigen“ lasse. Das Buch ist ein kluges und verständlich geschriebenes Kompendium für jeden, der sich eine eigene Meinung über die globale  wirtschaftliche Entwicklung unserer Tage bilden möchte. 

Patrick Spät ist 1982 in Mannheim geboren. Er studierte Philosophie, Soziologie und Literaturgeschichte in Mannheim, Leipzig und Freiburg; 2010 promovierte er in Philosophie mit einer Arbeit zum Leib-Seele-Problem. Er lebt als frei schaffender Journalist und Buchautor in Berlin und schreibt für das Online-Magazin Telepolis, für Spektrum der Wissenschaft, Psychologie heute, Zeit Online u.a.

 

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