Otto Sander liest aus den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm

09-10-2012 (20:30)

Die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm gilt als das weltweit meistgelesene deutsche Buch. Seit ihrer ersten Veröffentlichung zu Weihnachten 1812, also vor 200 Jahren, sind die Märchen in unzähligen Ausgaben, Fassungen, Bearbeitungen und Übersetzungen erschienen, mit Illustrationen, wissenschaftlichen Kommentaren, Lesarten, für Kinder und Gebildete. Sie sind eine kollektive Erinnerung an eine vorindustrielle Welt und zugleich ein Strom von Erzählungen in einer Sprache, die Generationen geprägt hat, in allen Schichten, männlich wie weiblich, lebenslang.

Und sie sind noch immer gegenwärtig, weil die Träume und die Ängste, die sich darin artikulieren, noch immer die gleichen sind: Reichtum, Schönheit, Glück oder Armut, Drangsal, Krieg. 'Kinder brauchen Märchen'. Doch können die guten Feen in der postfeudalen Gesellschaft mehr gegen ihre bösen Schwestern ausrichten als (faule) Kompromisse?

Wenn Otto Sander Grimms Märchen liest, ist das kollektive Gedächtnis hellwach, und zugleich stellt die berühmte Stimme die Poesie und die Sprache des Volksguts Märchen vor die Kulissen der Gegenwart. Gibt es einen heutigeren Satz als "Etwas Besseres als den Tod finden wir überall"?

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