Nora Pester: Topographie des Terrors. Notizen. und Lisa Hauff: Mahnort Kurfürstenstraße 115/116

12-06-2012 (20:30)

Zur Sache:

Nora Pester stellt die Reihe "Topographie des Terrors. Notizen" vor.

Lisa Hauff liest aus "Mahnort Kurfürstenstraße 115/116" (Verlag Hentrich & Hentrich)

Unter der Anschrift „Kurfürstenstraße 115/116“ in Berlin-Schöneberg waren in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sehr unterschiedliche Institutionen ansässig. Das 1908-10 erbaute Gebäude beherbergte erst den jüdischen „Brüderverein zur gegenseitigen Unterstützung“. 1939 wurde dort die „Zentralstelle für jüdische Auswanderung Berlin“ untergebracht, die die Zwangsemigration der Juden Berlins administrativ kontrollierte. Ab Januar 1940 befand sich in der Kurfürstenstraße 116 das sogenannte „Judenreferat“ des Reichssicherheitshauptamtes unter der Leitung von Adolf Eichmann. Tür an Tür mit noch nicht deportierten Juden, die im Wohntrakt des Gebäudes lebten, organisierten die Mitarbeiter des Referats IV B 4 von der Kurfürstenstraße aus die Vertreibung und Deportation von Millionen europäischer Juden in die Konzentrations- und Vernichtungslager.

Lisa Hauff zeichnet die wechselvolle Geschichte des Gebäudes und seiner Nutzung von der Erbauung bis zum Abriss 1964 nach.

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