Natascha Wodin liest aus ihrem Roman „Nastjas Tränen”

01-11-2021 (20:00)

Moderation: Cornelia Staudacher

Wieder verbindet Natascha Wodin in ihrem Roman „Nastjas Tränen“ autobiografische und fiktive Elemente auf ebenso einfühlsame wie stilistisch distanzierte Weise miteinander: Sie erzählt das Portrait einer illegalen ukrainischen Emigrantin, die nach Berlin kommt, um den nötigen Lebensunterhalt für sich und den ihr anvertrauten kleinen Enkelsohn zu verdienen. Von Beruf Tiefbauingenieurin, konnte sie im wirtschaftlichen Chaos ihrer Heimat nicht mehr überleben. In Berlin gerät sie in das quälende Räderwerk eines illegalen Lebens, als sie zu spät bemerkt, dass ihr Touristenvisum abgelaufen ist. Die beiden Frauen, Nastja, die von ihrem entbehrungsreichen Leben erzählt, und die Erzählerin, die selbst als Elfjährige nach Deutschland kam und sich inzwischen integriert hat, verbindet mehr und mehr eine enge Freundschaft, je mehr sie sich in den Schmerz, die Angst und das Heimweh einfühlt, unter denen Nastja in Berlin leidet. Die Erzählerin erkennt darin das Heimweh ihrer Mutter wieder, die daran zerbrochen ist, als sie mit ihrer elfjährigen Tochter, Natascha Wodin, nach Berlin gekommen war. 

Natascha Wodin, 1945 als Kind sowjetischer Zwangsarbeiter in Bayern geboren, wuchs zunächst in deutschen DP-Lagern auf. Nach dem Freitod der Mutter kam sie in ein katholisches Mädchenheim. Auf ihr Romandebüt “Die gläserne Stadt“ (1983) folgten zahlreiche vielfach ausgezeichnete Veröffentlichungen. Für ihr erfolgreichstes Buch „Sie kam aus Mariupol“ (2019) bekam sie den Alfred Döblin-Preis, den Preis der Leipziger Buchmesse und den Hilde Domin-Preis für Literatur im Exil.

Teilnahme nur mit bestätigter Anmeldung unter ticket@buchhaendlerkeller-berlin.de

FFP2-Maske und Impfpass oder aktueller negativer Corona-Test sind erforderlich.

Alternativ: Ihr Zugang zum Livestream: https://youtu.be/ySA7vWTtp14

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