30-10-2012 (20:30)
Ohne Frage: Michail Bulgakows Meister und Margarita ist Kult! Schon als der
Roman – 26 Jahre nach dem Tod des Autors – stark zensiert erstmals in den 60er
Jahren erschien, lernten viele seiner Landsleute ihn auswendig; heimlich
angefertigte Kopien der herausgestrichenen Stellen kursierten und die verhexte
Wohnung Nr. 50 in der Sadowaja – der zentrale Handlungsort des Romans, von dem
aus der Teufel namens Woland, der Riesenkater Behemoth und viele andere die
Stadt Moskau auf den Kopf stellen – wurde zur Pilgerstätte. Und bis heute ist
die Zahl der Verehrer für den inzwischen in den Kanon der Weltliteratur als
Geniestreich und Meisterwerk der russischen Moderne aufgenommenen Roman
unendlich groß: Ob Mick Jagger, Anna Netrebko, Wladimir Kaminer, Maximilian
Brückner, Alina Bronsky, Gabriel García Márquez – sie alle haben Meister
und Margarita verschlungen. Kaum ein anderes Buch hat ganze Generationen so
geprägt, viele der Fans sagen: bis heute.
Radikal modern übersetzt Alexander Nitzberg diese aberwitzige Satire auf ein erstarrtes System und übertriebenen Atheismus. Ein Großstadtroman, magisch, verrückt und gegenwärtig. Und in eine Sprache übertragen, die vor allem eins ist: frisch und zupackend.