18-04-2013 (20:30)
Als listiger Menschenbeobachter und pointierter Erzähler ist Matthias Zschokke Literaturfreunden seit langem bestens bekannt. Nun hat er einen Abenteuerroman geschrieben, aber einen Abenteuerroman aus unseren Tagen, in dem er der Banalität und Boshaftigkeit unseres Alltags permanent literarische Schnippchen schlägt.
Ob in Cafés oder auf den Straßen der Stadt, beim Zusammentreffen mit Fremden oder Freunden, ob auf Reisen oder zu Hause bei der Frau, die der Mann mit den zwei Augen beim Chorsingen kennen und lieben gelernt hat – immer gelingt es Zschokke, die Dinge und Ereignisse so lange zu drehen und zu wenden, bis sie ihre Selbstverständlichkeit verlieren und uns nachdenklich machen. Das Banale und das Außergewöhnliche, das Melancholische und Witzige, das Traurige und das Komische liegen bei ihm dicht beieinander und er gewinnt noch dem Nebensächlichsten eine existentielle Bedeutung ab – mit einem lächelnden und einem weinenden Auge.
Matthias Zschokke, geb. 1954 in Bern, lebt seit 1980 als Schriftsteller und Filmemacher in Berlin. Er hat viele Romane geschrieben und viele Preise erhalten. Seinen letzten, den Roman in Briefen „Lieber Nils“ hat er vor zwei Jahren am selben Ort vorgestellt.