Marica Bodrocic liest aus ihrem Roman "Das Wasser unsererTräume". Moderation Lore Kleinert.

02-03-2017 (20:30)

  Er hat keinen Namen. Und er kann nicht sprechen. Der Mann weiß nicht einmal, wo er ist, auch die Zeit ist ihm fremd geworden. Ein ganzes Jahr lang liegt der Namenlose im Koma und übt sich im Erwachen. Mit der Rückkehr in die Welt verbinden sich auf unerwartete Weise seine Sinne.

Er erlangt die Fähigkeit, sich umfassend zu erinnern. Ein Unfall, so scheint es, hat ihn in diese rätselhafte Situation gebracht. Er kann seinen Körper nicht bewegen, aber er ist sich dennoch seiner selbst bewusst – und nicht nur das, er kann sowohl die Gedanken als auch die Sehnsucht der anderen lesen. In dieser »höheren Heimat« beginnt er zu ahnen, dass er noch einmal ins Leben und in seinen Körper zurück darf. Denn die Freundschaft eines Mannes und die Liebe zweier Frauen machen ihn zu einem hoffenden Menschen.

Mit sprachlicher Brillanz begibt sich Marica Bodrožić mit ihrem Protagonisten auf eine Reise in faszinierende geistige Landschaften und erzählt, was im Leben bleibt – und worauf es am Ende ankommt.

Marica Bodrožić, geboren 1973 in Svib, Kroatien, kam mit zehn Jahren nach Deutschland. In Frankfurt studierte sie Kulturanthropologie, Psychoanalyse und Slawistik. Sie lebt in Berlin und arbeitet als Schriftstellerin, Essayistin und Übersetzerin; sie hat Romane, Erzählungen, Gedichte sowie autobiografische Prosa veröffentlicht, zuletzt Mein weißer Frieden (2014) und den Roman Kirschholz und alte Gefühle (2012).

 

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