LenbensBilder mit Jürgen Tomm: Dichter der verletzten Menschenwürde. Zum 40. Geburtstag des chilenischen Nobelpreisträgers Pablo Neruda.

12-11-2013 (20:30)

Für ein "LebensBild" des Dichters und Diplomaten, Abgeordneten und Asylanten, National"helden" und Nobelpreisträgers Pablo Neruda braucht es einen langen Atem. Die Natur, die Gewalt und die Gleichmütigkeit des Meeres und des Regens in der Heimat finden sich wieder im Rhythmus seiner Dichtung, auch von Klage und Anklage, wo es um die unendliche Entwürdigung des Menschen durch Ausbeutung, Entwurzelung und Vernichtung geht. Selbst in seiner Prosa, in der Autobiografie "Ich bekenne, ich habe gelebt", bleibt Neruda ein Rapsode, ein Sänger, und nicht zufällig ist er wohl der meistvertonte Dichter des 20. Jahrhunderts.

Anders als in Frankreich oder in der DDR, wurde Neruda in der Bundesrepublik erst mit dem Nobelpreis 1971 einer breiteren Leserschicht bekannt. Nur zwei Jahre später starb er, kurz nach dem Ende seines Freundes Salvador Allende im Bombenhagel eines Militärputsches, dem die lange Diktatur General Pinochets folgte.

Inzwischen haben manche Schulen den Namen Nerudas wieder abgelegt, als hofften nicht weiterhin viele Millionen in aller Welt auf das Ende von Ausbeutung, Entwurzelung und Vernichtung.

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