Das Schicksal der Juden im und nach dem Nazifaschismus einerseits und die der deutsche Film andererseits - und oft beides verbunden - sind die großen Themen in der Lebensarbeit des Publizisten und Filmfachmanns und - regisseurs Gerhard Schoenberner, Jahrgang 1931. Mit der Dokumentation "Der gelbe Stern" leistete einen der ganz großen Anstöße zur Aufarbeitung der Naziverbrechen und setzte diese Aufgabe mit vielfältigen Anregungen und Initiativen lebenslang fort, zu denen auch die "Topographie des Terrors" und die Umwidmung der "Wannseevilla" zum "Haus der Wannsee-Konferenz" gehören.

Er war aber auch u.a. Juryvorsitzender des "Kuratoriums junger deutscher Film", Mitinitiator des "Internationalen Forums des jungen Films" sowie Autor und Kurator großer Filmreihen.

Schließlich publizierte der Unermüdliche kürzlich unter dem Titel "Fazit" Prosagedichte, in denen er ganz persönlich Bilanz seines Wirkens zieht. Im Gespräch mit Jürgen Tomm erzählt Gerhard Schoenberner, wie er geworden ist, was er geworden ist. Lebensgeschichte als Zeitgeschichte.