Es ist schon ein Kunststück, während der "Berlinale" einen Platz im Restaurant "Florian" zu finden, das Ute Gilow seit 30 Jahren gemeinsam mit Gerti Hoffmann in der Grolmanstraße am Savignyplatz in Charlottenburg betreibt. Geboren in der Nähe von Nürnberg und bekennende Fränkin, ist die heimatliche Küche noch immer die Basis für das, was die Stammgäste und die prominente Kundschaft aus Theater und Medien dort schätzen - und die Diskretion, mit der auch Gäste wie Catherine Deneuve oder Roman Polanski rechnen können.

 Das Bodenständige der gelernten Hauswirtschaftslehrerin einerseits, die ihre beruflichen Anfänge in  Kinder- und Altersheimen absolvierte, und andererseits die Begegnung mit Künstlern und politisch aufgeweckten jungen Leuten durch dem Maler Fritz Gilow, der ihr Mann wurde, waren gute Voraussetzungen für den Sprung aus dem süddeutschen Raum 1972 nach Berlin. Ihr erstes Lokal, das "Gottlieb" in Kreuzberg, profitierte von dieser Mischung, und die Berliner Küche konnte die fränkische Bereicherung wahrlich gut gebrauchen. Zeitweise managte sie auch noch die Gastronomie in der "Bar jeder Vernunft" und im "Floriansgarten" an der Kolonnenbrücke.

 Im Gespräch mit Jürgen Tomm erzählt Ute Gilow, was sie geprägt hat und was davon für das Geheimnis erfolgreicher Gastronomie wichtig war und bleibt.