02-12-2012 (17:00)
Samuel Beckett, Natalie Sarraute, Marguerite Duras, Claude Simon, Alain Robbe-Grillet - die Deutschen haben ihre Werke kennen gelernt, wie sie in den herausragenden Übersetzungen von Elmar und Erika Tophoven veröffentlicht wurden, in Büchern, Filmen, Hörspielen und auf dem Theater. In Arbeitsgesprächen und engem persönlichem Kontakt mit den Autorinnen und Autoren haben "die Tops" den Weg zu deren Sprache gefunden, zu Sinn und Klang, zu Hintergrund und Rhythmus, und ihnen ein deutsches Ebenbild geschaffen.
Erika Tophovens Übersetzerleben beginnt mit einem Paukenschlag: Sie kommt 1956, frisch ausgebildet als Übersetzerin, von München nach Paris und lernt am zweiten Tag den bereits renommierten Übersetzer Elmar Tophoven kennen und mit ihm wenig später Samuel Beckett. Von nun an werden Leben und Arbeit der Tophovens untrennbar sein - bis Elmar Tophoven 1989 stirbt und im selben Jahr auch Samuel Beckett. Nach 40 Jahren in Paris zieht Erika Tophoven nach Berlin, veröffentlicht - nach Tagebüchern aus dem Nachlass - "Becketts Berlin" (2005) und in diesem Jahr die Erinnerungen "Glückliche Jahre".
Wie aber entstand überhaupt der Wunsch, Übersetzerin zu werden, wie funktionieren gemeinsames Übersetzen und gemeinsames Leben, warum einen Lebensabend in Berlin? Im Gespräch mit Jürgen Tomm erzählt Erika Tophoven, wie sie geworden ist, was sie geworden ist. Lebensgeschichte(n) als Zeitgeschichte(n) - in der "ErzählBar" des Buchhändlerkellers.