LebensBilder mit Jürgen Tomm: "Versprechen und Rückschau" Büchner Preisträger Friedrich Christian Delius erlebt sich in einem Interview, das 30 Jahre alt ist.

22-10-2013 (20:30)

Als sich der Büchner-Preisträger von 2011, Friedrich Christian Delius,  und der damalige Feuille-ton-Chef des Spiegel, Hellmuth Karasek, 1984 zu einem öffentlichen Interview trafen, hatten der 41jährige Delius und der Verlag Klaus Wagenbach mehrere handfeste, z.T. langjährige Prozesse hinter sich, vor allem mit dem Siemens-Konzern und dem damaligen Kaufhauskönig Horten. De-lius hatte sowohl den Konzern wie den Unternehmen (und andere auch) in seinen dokumentari-schen Satiren bis an die Grenzen der künstlerischen Freiheit bloßgestellt. Begonnen hatte Delius, der von Walter Höllerer promoviert worden war, als 22jähriger mit Gedichten, denen weitere Ge-dichtbände folgten. Seit 1981 kamen bis zu dem Interview mit Karasek die ersten beiden Romane hinzu: "Ein Held der inneren Sicherheit" und "Adenauerplatz". Das Leben in der Bundesrepublik nach dem "Deutschen Herbst" mit der Ermordung des Arbeitgeberpräsidenten Schleyer sowie die Unwirtlichkeit westdeutscher Städte wie Bielefeld wurden mit vielschichtigen, sensibel reflektie-renden Figuren dargestellt. Inzwischen sind zu diesen Büchern weitere Romane, etliche Bände kürzerer Prosa, Essays etc. hinzugekommen und zu den damaligen Auszeichnungen und Preisen weitere, nicht zuletzt der Büchner-Preis. Im Frühjahr wurde Delius 70. Was fällt ihm zu den Aus-künften des damals 41jährigen ein, was hat sich verändert, was nicht. Im Gespräch mit Jürgen Tomm, der auch damals als Moderator dabei war, blickt Delius in einen Zeitspiegel auf sein Werk und seine Person.

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