LebensBilder mit Jürgen Tomm: Mutmaßungen über Uwe Johnson

22-07-2014 (20:30)

Als Uwe Johnson 1984 mit knapp 50 Jahren in England starb,  hatte man den großen Erzähler, Essayisten und Übersetzer im Namen wahrhaft großer Preis-Paten geehrt: Raabe, Fontane, Thomas Mann, Böll und nicht zuletzt Büchner - allesamt auch politische Kommentatoren ihrer Zeit wie er selbst. Seit seinem ersten Roman "Mutmaßungen über Jakob", der 1959 - dem Jahr seiner Übersiedelung aus der DDR nach Westberlin - bei Suhrkamp erschien, war Johnson einer der Fixsterne des Literaturbetriebs, in lebenslanger Auseinandersetzung mit beiden deutschen Wirklichkeiten. Von 1966-68 lebte Johnson in New York. In seinem vierbändigen Hauptwerk "Jahrestage" lässt er seine Hauptperson Gesine Cresspahl der Tochter Marie ihre Familiengeschichte bis in die Zeiten der Teilung erzählen - eingebunden in die Gegenwart Amerikas in den Zeiten des Vietnamkriegs.

Zentrum der Uwe Johnson-Forschung ist seine Heimat Mecklenburg mit Schwerpunkten in Rostock, Güstrow und der Kleinstadt Klütz, die sich als Vorbild für "Jerichow" sieht.

 Im Buchhändlerkeller werden Lebensgeschichte und Zeitgeschichte zwischen 1934 und 1984 anschaulich - Jahrestage für das kollektive Gedächtnis.

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