LebensBilder mit Jürgen Tomm: Die Gruppe 47 - Leben und Nachleben. Ein Portrtät in Bildern und Aufzeichnungen.

19-02-2013 (20:30)

Vom persönlichen Freundeskreis des Schriftstellers und Kriegsheimkehrers Hans Werner Richter zur

einflussreichsten "Institution" des westdeutschen Literaturbetriebs - in der Gruppe 47 endeten

Karrieren, bevor sie starteten, für andere begann hier der Weg zum Weltruhm. In Bildern und

Dokumentationen zeichnet Jürgen Tomm ein Porträt vom Leben und Nachleben der "Gruppe 47".

 

"Gruppe" war die unverfänglichste Bezeichnung für den Kreis befreundeter Autorinnen und Autoren,

die der Schriftsteller Hans Werner Richter (1908-93) seit 1947 persönlich an immer neue Orte einlud

zu Lesungen und wechselseitiger Kritik - ohne öffentliche Funktion und Organisation.

Spätestens mit dem Erfolg von Günter Grass auf der Tagung 1958 aber wurden die Treffen zu heraus-ragenden öffentlichen Veranstaltungen - gleichermaßen für Autoren, Kritiker, Verleger und Medien.

1968 verhinderte der Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts eine letzte Tagung in Prag; danach gab es nur noch Erinnerungstreffen zu den Jahrestagen. Gleichwohl blieb der Einfluss der Gruppe 47 im

Literaturbetrieb und in den Medien groß: Richter, Andersch, Schnabel, Hoellerer, Enzensberger,

Reich-Ranicki, Raddatz, Baumgart, Heissenbüttel und viele andere waren vor allem in den Medien

maßgebend - nicht zuletzt in Berlin, bis die zunehmende Popularisierung und Regionalisierung den

literarisch-kulturpolitischen Anspruch auch in den Dritten Programmen an den Rand drängte.

Jürgen Tomm, von 1967-2003 Hörfunk- und Fernsehredakteur beim NDR und beim Sender Freies

Berlin (SFB), hat diesen Prozess beobachtet und begleitet und erinnert an die Geschichte der

Gruppe 47 und ihr Nachleben.

 

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