LebensBilder mit Jürgen Tomm: Der sanfte Zyniker. Erich Kästner zum 40. Todestag

29-07-2014 (20:30)

Eigentlich ist er immer noch da: Tausende Kinder gehen täglich in eine "Erich Kästner-Schule",

ein Dutzend Kinderbücher ist in verschiedenen Formen verfügbar, manche erleben neue Verfilmungen.

Erich Kästner, geboren 1899 in Dresden, arbeitet schon während der Leipziger Studienjahre als Journalist und etabliert sich 1927 in Berlin als Feuilletonist, Kritiker und bald auch sehr erfolgreich als Autor von Gedichten ("Herz auf Taille" 28, "Lärm im Spiegel" 29, "Ein Mann gibt Auskunft" 30) und nicht zuletzt von Kinderbüchern ("Emil und die Detektive" 29, Pünktchen und Anton" 31, "Das fliegende Klassenzimmer" 33). Kästner ist auf dem Höhepunkt seiner Kreativität.

 Am 10. Mai 33 fliegen auch Kästners Bücher in Feuer, auch der 1931 erschienene Roman "Fabian", Kästner wird mit Publikationsverbot belegt, emigriert aber nicht und bleibt auch während des Dritten Reichs unter Pseudonymen als Drehbuchautor tätig, ja erfolgreich, auch im Ausland.

 Nach dem Krieg - in Berlin wird er 1944 ausgebombt - zieht Kästner nach München, arbeitet wieder als Journalist, nun auch fürs Kabarett, sowie als Autor, Redner und Vorleser. Die westdeutsche Nachkriegspolitik hat er sich allerdings anders vorgestellt; er protestiert öffentlich gegen Wiederbewaffnung und Einschränkung der Pressefreiheit. 11 Jahre lang ist er Präsident des westdeutschen PEN-Zentrums. Kästner stirbt zurückgezogen 1974.

 Das LebensBild verbindet die Lebensstationen Kästners mit Fragen nach seinem Selbstverständnis als Schriftsteller und Bürger.

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