LebensBild: Eine Frankfurter Schule - Lebensweg und Lebenswerk von Theodor W. Adorno

03-09-2019 (20:30)

Pünktlich zum 50. Todestag von Theodor W. Adorno Anfang August hat Suhrkamp einen Wiener Vortrag von ihm aus dem April 1967 über „Aspekte des Rechtsradikalismus“ ausgegraben, der wie für die Gegenwart geschrieben erscheint. Als Co-Autor der „Dialektik der Aufklärung“ war Adorno da noch das Idol der beginnenden Studentenbewegung und seiner Schüler, die dann nur ein Jahr später das Institut für Sozialforschung der Universität Frankfurt besetzten. Leider nahm der herzkranke Adorno die Aufregung nicht erst genug.

Nicht weit von Frankfurt hatte der Lebensweg des Philosophen, Sozialforschers, Musikwissenschaftlers und Komponisten als Theodor Wiesengrund im gehobenen jüdischen Bürgertum begonnen. Erst nach dem Exil in Amerika integrierte er den Namen seiner Mutter in den eigenen. Frankfurt war sein Zentrum vor und nach der Emigration.
Als Komponist ist Adorno nicht über seinen Lehrmeister Schönberg und die Wiener Schule hinausgelangt, als Teil der „Frankfurter Schule“ um ihn, Max Horkheimer, Walter Benjamin, Erich Fromm oder Herbert Marcuse blieb er mit Forschungen zur Autoritäten Persönlichkeit, zur Aufarbeitung der Naziverbrechen und den Fehlentwicklungen des Kapitalismus prägend und umstritten.

Am 3. September und am 1.Oktober jeweils um 20.30Uhr widmet sich der Buchhändlerkeller dem Lebensweg und Lebenswerk von Theodor W. Adorno. Moderation: Jürgen Tomm

Am 3. September ist im Buchhändlerkeller außerdem Malerei von Sid Gastl unter dem Titel „Delirium hellwach“ zu sehen. Gastl arbeitet über Jahre hinweg an verschiedenen Zyklen in sehr großen und kleinen Formaten. Waldstücke, Interieurs und Ansichten menschenleerer, trostloser Bebauungen verweigern gleichwohl eindeutige Bedeutungen, Botschaften.
„Delirium hellwach“ kennzeichnet spontane Bildrealitäten, magisch-emotional aufgeladen und präpariert für die ungesteuerte Empfindung des Betrachtenden. Staunend sieht der sich verwandelt.

Eintritt: 7 / 4 Euro

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