28-02-2012 (20:30)
Wiedergelesen:
200 Jahre nach der Urfassung - Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm
Gelesen von Otto Sander
Die Sammlung der Kinder- und Hausmärchen von Jacob und Wilhelm Grimm sind das weltweit meistgelesene deutsche Buch. Seit ihrer ersten Veröffentlichung 1812 sind sie in unzähligen Ausgaben, Fassungen, Bearbeitungen und Übersetzungen erschienen, mit oder ohne Illustrationen, wissenschaftliche Kommentare, Lesarten, für Kinder und Gebildete. Sie sind eine kollektive Erinnerung an eine vorindustrielle Welt und zugleich ein Strom von Erzählungen in einer Sprache, die Generationen geprägt hat, in allen Schichten, männlich wie weiblich, lebenslang.
Und sie sind noch immer gegenwärtig, weil die Träume und die Ängste, die sich darin artikulieren, noch immer die gleichen sind: Reichtum, Schönheit, Glück oder Armut, Drangsal, Krieg. 'Kinder brauchen Märchen'. Doch können die guten Feen in der postfeudalen Gesellschaft mehr gegen ihre bösen Schwestern ausrichten als (faule) Kompromisse?
Wenn Otto Sander Grimms Märchen liest, ist das kollektive Gedächtnis hellwach, und zugleich stellt die berühmte Stimme die Poesie und die Sprache des Volksguts Märchen vor die Kulissen der Gegenwart. Gibt es einen heutigeren Satz als "Etwas Besseres als den Tod finden wir überall"?
Eintritt 8/5 Euro