Juri Elperin: russische, ukrainische, jiddische und estnische Gedichte

20-09-2011 (20:30)

Fundstelle und Spurensuche:

Der Übersetzer, Herausgeber, Publizist und Schriftsteller Juri Elperin stellt einige seiner Übertragungen russischer, sowjetischer, ukrainischer, jiddischer und estnischer Lyrik vor. Er wird weniger bekannte sowie auch bei uns bekannte Autorinnen und Autoren vorstellen. Z.B. Fjodor Iwanowitschn Tjuschew, Afanassi Afanasisijewitsch Fet, Wladislaw Felizianowitsch Chodassewitsch , aber auch Anna Andrejewna Achmatowa, Ivan Aleksejewitsch Bunin, Jewgeni Aleksandrowitsch Jewtuschenko, Bulat Schalwowitsch Okudschawa , Igor Mironowitsch Guberman sowie einige Schriftsteller der jüngeren Generation.

Juri Elperin, der nach wie vor an verschiedenen Universitäten und Institutionen Seminare über das Übersetzen von Lyrik abhält, wird uns auch an diesem Abend einiges aus seinem reichen Schatz dieser Kunst erzählen.

Ingeborg Bachmann äußerte sich 1960 in einer ihrer fünf Vorlesungen zu Fragen der Poetik  an der Universität Frankfurt/ Main dahingehend: „Lyrik in anderen Ländern entsteht, meist mit der Verspätung von zwei Generationen erfahren wir es, wir kennen die Apollinaire, Eluard, Aragon…von den Italienern kaum Ungaretti und Montale, von den Russen Blok und Majakowski und zu guter Letzt Pasternak…es gibt eine Blicktrübung in der Gegenwart für Gedichte…“

 Juri Elperin, 1917 als Sohn russisch-jüdischer Eltern in Davos geboren, zog als Fünfjähriger mit seiner Familie nach Berlin, wo  er Kindheit und Jugend verbrachte. 1933 folgte die Ausweisung durch die Nationalsozialisten, die Familie zog nach Paris. Auch Frankreich mussten die Elperins verlassen und zogen nach Moskau. Juri Elperin studierte Germanistik  und meldete sich nach dem Überfall der deutschen Wehrmacht freiwillig zur Roten Armee. Nach Stalins Tod unterrichtete er als Dozent für Lexik und Phonetik an der Hochschule für Fremdsprachen in Moskau.

Einen Namen als Übersetzer von Werken  aus dem Russischen machte sich Juri Elperin durch seine  Übertragungen u.a. von Tschingis Aitmatow, Valentin Katajew, Anatoli N. Rybakow, Konstantin Simonow, Michail Scholochow, Ivan Bunin, Vladimir Tendriakov. Ende der 1990er Jahren erhielt Juri Elperin für seine Verdienste um die deustch-russischen Literaturbeziehungen und wegen seiner bewegten Biographie unter Beibehaltung der russischen, auch die deutsche Staatsbürgerschaft zurück. Seit 2000 lebt er wieder in Berlin.

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