Julian Pörksen: Verschwende deine Zeit. Ein Plädoyer und zeigt sein Filmdebüt "Sometimes we sit and think and sometimes we just sit".

29-10-2013 (20:30)

Die moderne Marktwirtschaft hat das Fangnetz der Durchökonomisierung von Lebenszeit und der unablässigen Selbstoptimierung über uns geworfen.

Julian Pörksen fragt, wie wir da wieder rauskommen und plädiert – ausgehend von Bataille, Benjamin, Foucoult und Friedrich Schiller – für die Verschwendung von Zeit und Talent ohne Schuldgefühle und schlechtes Gewissen, als Akt der Befreiung und als Auflehnung gegen das utilitaristische Dogma der Produktivität. Faulheit, Nichtstun, Trödeln, Schwänzen, Flanieren, Warten auf nichts Bestimmtes – alles was zur Zeitverschwendung geeignet ist, schafft Identität.   

 Julian Pörksen, geboren 1985, arbeitete an der Berliner Staatsoper und als Assistent für Christoph Schlingensief. Er studierte Geschichte und Philosopie in Berlin und anschließend Dramaturgie in Leipzig. Sein Filmdebüt Sometimes we sit and think and sometimes we just sit über einen 50-jährigen Taugenichts, der freiwillig ins Altenheim zieht, feierte 2012 auf der Berlinale Premiere.

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