10-09-2014 (20:30)
Gastveranstaltung des Achter Verlags.
Eine Frau reist um die Welt. Allein. Im 19. Jahrhundert. In Paris steht 100 Jahre später eine andere Frau in der Küche. Mit ihrer Geliebten. Im Wohnzimmer warten Mutter, Mann und Kinder. Es ist Weihnachten, eigentlich das Fest der Liebe. Judith Arlt hat die Lebenslinien dieser beiden Frauen verbunden, zu einem Roman, der zwischen den Zeiten und zwischen den Kontinenten changiert.
Literarisches Vorbild der weltreisenden Carolina ist Lina Bögli. Die stammte aus der Schweizer Provinz und war um 1900 allein unterwegs in der Ferne. Als erste Frau stieg sie zu Fuß auf den hawaiianischen Vulkan Haleakala. Die Liebe ihres Lebens aber ließ sie in Krakau zurück. Irène, die Frau aus Paris, schafft dagegen den Ausbruch aus der kleinbürgerlichen Enge und begibt sich auf Spurensuche nach Polen.
Judith Arlt, geboren in Liestal (Schweiz), hat Germanistik, Slavistik und Polonistik in Basel, Freiburg (Schweiz) und Warschau studiert und über den polnischen Schriftsteller und Filmemacher Tadeusz Konwicki promoviert. Nach vielen Jahren in Warschau und Berlin lebt und arbeitet die freie Schriftstellerin, Übersetzerin und Literaturwissenschaftlerin seit 2007 am schleswig-holsteinischen Wattenmeer.