22-09-2011 (20:30)
Joseph Zoderer liest aus seinem im Haymon Verlag erschienenen Roman "Die Farben der Grausamkeit"
Richard will sich von der Liebe seines Lebens befreien, von der
Obsession einer Leidenschaft, die ihn immer noch an Ursula fesselt,
seine einstige Geliebte, die ihn verlassen hat. Um sein Familienglück zu
retten, kauft er ein Bauernhaus am Berg. Die Umgestaltung des neuen
Heimes soll ihn ablenken, erlösen von der Sehnsucht nach
Ursula, soll ihn zurückführen zu seiner Frau Selma, die er immer noch
liebt, und zu ihren beiden Söhnen. Richard pendelt zwischen zwei Welten,
zwischen Idyll und schmerzender Erinnerung, zwischen der Einsamkeit des
Bergdorfs und der Betriebsamkeit der Stadt. Doch dann macht er einen
Karrieresprung und wird als Auslandskorrespondent ins Berlin des Jahres
1989 geschickt. Inmitten der weltpolitischen Umwälzungen begegnet er
dort ein zweites Mal Ursula und muss sich entscheiden ...
Mit atmosphärischer Dichte und poetischer Klarheit erzählt
Joseph Zoderer in seinem neuen Roman eine Geschichte von den
Möglichkeiten der Liebe und den Wunden, die sie schlägt, von der
Sehnsucht, mehr als ein Leben zu haben, und vom Weg eines Mannes zu sich
selbst.
Joseph Zoderer, geboren 1935 in Meran, lebt als freier
Schriftsteller in Bruneck. Studium der Rechtswissenschaften,
Philosophie, Theaterwissenschaften und Psychologie in Wien. Zahlreiche
Auszeichnungen, u.a. Ehrengabe der Weimarer Schillerstiftung (2001), Hermann-Lenz-Preis (2003) und Walther von-der Vogelweide-Preis (2005). Vom Autor des Romans Die Walsche erschienen zuletzt: Der Himmel über Meran. Erzählungen (2005), Liebe auf den Kopf gestellt. Lyrik (2007) sowie bei HAYMONtb Das Glück beim Händewaschen. Roman (2009).