Joseph Roth - Weltbürger im romanischen Café. Berliner Flaneure, vorgestellt von Frank Arnold und Hartmut Mangold

16-04-2013 (20:30)

Der in Galizien geborene Joseph Roth arbeitete nach seinem Literatur- und Philosophiestudium in Lemberg und seinem Einsatz als Soldat im Ersten Weltkrieg seit 1918 zunächst als Journalist in Wien. Seit 1920 schrieb er in Berlin zunächst für die Neue Berliner Zeitung und den Börsencourier, schließlich als Korrespondent für die Frankfurter Zeitung, bis er im Jahre 1925 als Auslandskorrespondent nach Paris wechselte. Wenige Autoren waren so hellsichtige und politisch wache Begleiter des sozialen und politischen Berlin der frühen zwanziger Jahre wie Joseph Roth. In vielen Feuilletons hat Roth den Prozess der Modernisierung Berlins, mitsamt seinen gesellschaftlichen Brüchen, aber auch den kulturpolitischen und städtebaulichen Eitelkeiten der Metropole auf dem Weg zur Weltstadt kundig und mit ironischer Schärfe kommentiert.

Joseph Roth wird aber auch zum Historiograph der vielgestaltigen Urbanität Berlins, er beobachtet die Bürger und Bohemiens, die Urberliner und Zugereisten wo immer er sie trifft – in Eckkneipen, Obdachlosenheimen oder in den transitorischen  Einrichtungen der Busse und U-Bahnen, zeigt Empathie für das jüdischen Leben im Scheunenviertel und kritische Distanz zum Zionismus.

Frank Arnold wird ausgewählte Feuilletons lesen, Hartmut Mangold  wird Joseph Roths Berliner Jahre als Journalist Revue passieren lassen.

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