Josef Haslinger: Jáchymov. Roman

23-02-2012 (20:30)

Josef Haslinger liest aus seinem im S. Fischer Verlag erschienenen Roman "Jáchymov"

Josef Haslinger erzählt in seinem neuen Roman „Jáchymov“ die Geschichte der tschechischen Eishockey-Nationalmannschaft, deren Spieler 1950 nach dem zweifachen Gewinn der Weltmeisterschaft wegen angeblicher staatsfeindlicher Umtriebe zu langjährigen Strafen im Arbeitslager des Uranbergwerks Jáchymov verurteilt wurden. Den ehemaligen Torwart, der nach seiner Entlassung an den Folgen der Verstrahlung stirbt, beschreibt Haslinger auf eindringliche Weise als Objekt einer Macht, die brutal und maßlos die zu Feinden erklärten Mitbürger ihrer Räson opfert. Die historische Wahrheit über das kommunistische Arbeitslager Jáchymov fördert Haslinger im Erzählen einer Familiengeschichte zu Tage, die von den nicht vergehenden Erinnerungen an das erbärmliche Los des Vaters geprägt ist. Das alte Kurhotel Jáchymov in einem Tal des Erzgebirges, in dem die Tochter des Torwarts auf den Verleger trifft, der die Geschichte ihrer Familie herausbringen wird, macht Haslinger zu einem herausragenden Erinnerungsort des Staatsterrors im 20. Jahrhundert.

„Jáchymov“ ist der seltene Glücksfall einer literarisch gelungenen Doku-Fiktion“ schreibt Christoph Schröder im SPIEGEL

Josef Haslinger, 1955 in Zwettl/Niederösterreich geboren, lebt in Wien und Leipzig. Seit 1996 lehrt er als Professor für literarische Ästhetik am Deutschen Literaturinstitut in Leipzig. 1995 erschien sein Roman „Opernball“, 2000 „Vaterspiel“, 2006 „Zugvögel“. Sein letztes Buch „Phi Phi Island“ erschien im Frühjahr 2007. Josef Haslinger erhielt zahlreiche Preise , u.a. den Preis der Stadt Wien, den Ehrenpreis des österreichischen Buchhandels; zuletzt den Rheingau Literaturpreis 2011.

 

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