Jörg Aufenanger: Bin ich nun ein Trümmerkind?

09-05-2012 (20:30)

Jörg Aufenanger liest aus seinen im Nordpark Verlag erschienenen

Miniaturen einer Nachkriegskindheit "Bin ich nun ein Trümmerkind?"

Von einem Elefanten und einem Puma im Zoo, von Molchen und Salamandern in Einweckgläsern, vom einzigen Trümmerspielplatz in Wuppertal, das, im Gegensatz zu Berlin, vor gravierenden Bombenangriffen verschont geblieben war, vom Heiligen Sommergewitter am Karfreitag, das für den kleinen Jungen in einem magischen Zusammenhang mit dem Jesus am Kreuz  stand, vom ersten Kuss und der ersten Liebesaffäre mit vier Jahren, die ein jähes Ende fand, weil er seiner Auserwählten, die ein Pummel war, zu dünn war, von Kinderlandverschickungsaufenthalten im städtischen Kinderheim auf Norderney, wo der Junge etwas zulegen sollte und vielen weiteren Ereignissen aus der Kindheit erzählt Jörg Aufenanger in dreiundsechzig Miniaturen aus seiner Nachkriegskindheit im bergischen Wuppertal. Wer sich noch an diese Zeit erinnert, wird manches wiedererkennen. und wer jünger ist, wird sich wundern über diese Zeit des Mangels, die dennoch das Glück der Kinderjahre verheißen hat. Changierend zwischen  Melancholie und heiteren Glücksgefühlen, lässt Jörg Aufenanger die Erinnerungen des Kindes wieder lebendig werden.

 Jörg Aufenanger, 1945 in Wuppertal geboren, studierte Philosophie, Literatur- und Theaterwissenschaften in Berlin und Paris, arbeitete  als Regisseur zunächst in Paris, dann an verschiedenen deutschen Stadttheatern. 1986 gründete er gemeinsam mit Judith Kuckart das (Tanz-)Theater Skoronel. Letzte Inszenierungen in Rom und am Berliner Ensemble. Dann wendete er sich der Schriftstellerei zu, schrieb Biographien zu Goethe, Grabbe, Schiller und Heine sowie "Silbermanns Reise um die Welt in neunzig Jahren".

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