22-05-2013 (20:30)
Pastor Braune war einer von den Mutigen: Während der NS-Zeit protestierte er mit einer Denkschrift gegen "Euthanasie" und Krankenmorde und setzte sich für Christen jüdischer Herkunft ein. 1940 war er 80 Tage im "Hausgefängnis" der Gestapo-Zentrale in Berlin inhaftiert.
Paul Gerhard Braune (1887-1954) hatte 1922 die Leitung der Hoffnungstaler Anstalten in Lobetal bei Berlin übernommen und führte diese diakonische Einrichtung 34 Jahre lang bis zu seinem Tod. Nach dem Krieg nahm Braune maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der Diakonie in der SBZ/DDR und hatte als Präsidiumsmitglied der Generalsynode der Evangelischen Kirche in Deutschland aktiven Anteil am kirchlichen Neuaufbau.
Jan Cantow zeichnet Braunes Weg nach und stellt dessen Denkschrift gegen die NS-"Euthanasie" sowie Dokumente aus der Haftzeit und einen Erinnerungsbericht vor. Sein Buch "Pastor Paul Gerhard Braune" ist in der Reihe "Notizen" der Stiftung Topographie des Terrors bei Hentrich & Hentrich erschienen.