14-11-2013 (20:30)
Im Februar 1877 reist Theodor Storm nach Würzburg, um seinen Sohn Hans Woldsen Storm dazu zu bewegen, das Medizinstudium zum Abschluß zu bringen. Er erkennt nicht, wie sehr gerade seine Gegenwart den Sohn belastet. Der Prozess der Entfremdung zwischen dem schwermütigen, schicksalssüchtigen Vater, der dem Sohn schon früh die Angst vorm Versagen vermittelt hat, und seinem sich ihm verweigernden Sohn vollzieht sich unaufhaltsam weiter.
Ingrid Bachér, eine Urenkelin Theodor Storms, hat auf authentisches Material zurückgreifen können, um diesen Vater-Sohn-Konflikt zu erzählen. Wie schon in ihren früheren Büchern verarbeitet sie Dokumentarisches und Authentisches zu einem literarischen Werk von allgemein gültiger
Bedeutung. Umso mehr, als sich der Generationenkonflikt durch die Überalterung der Gesellschaft in unseren Tagen erneut zu verschärfen scheint.
Ingrid Bachér, 1930 in Rostock geboren, ist in Berlin aufgewachsen und lebt heute in Düsseldorf. Sie arbeitete als Journalistin, schrieb Hör- und Fernsehspiele, Erzählungen und Romane. Zuletzt erschienen von ihr „Sieh da, das Alter – Tagebuch einer Annäherung“ (2005) und „Die Grube“ (2011).