"Ich sage, was zu sagen ist" Ein LebensBild zum 150. Geburtstag des Theaterkritikers, Feuilletonisten und Nazigegeners Alfred Kerr. Mit Jürgen Tomm.

12-12-2017 (20:30)

Alfred Kerr (1867-1948) war gefürchteter Theaterkritiker, scharfsichtiger Chronist des Berliner Stadtalltags und umtriebiger Reisefeuilletonist, er war Lyriker, Biograf, Autor von Rundfunkglossen und Jugenderinnerungen - und erbitterter Nazigegner. Die Produktivität Kerrs für Zeitungen und Verlage ist heute kaum vorstellbar. Das "LebensBild" im  Buchhändlerkeller konzentriert sich deshalb auf die Biografie, den Theaterkritiker, der die Naturalisten Ibsen und Hauptmann durchsetzte, und die Mittel, mit denen Kerr bis 1933 in Berlin und danach aus dem Londoner Exil gegen die Barbarei der Nazis kämpfte. Die verbrannten seine Schriften und bürgerten ihn unverzüglich aus. Auf seiner ersten Reise durch Deutschland nach dem Krieg 1948 erlitt bei einem Theaterbesuch in Hamburg einen Schlaganfall und starb. In einem anderen Theater in Hamburg hätte er an diesem Tag das Heimkehrerdrama "Draußen vor der Tür" sehen können.

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