Hartmut Lange liest aus seinem Novellenband "An der Prorer Wiek und anderswo"

28-06-2018 (20:30)

Im schönen Seebad Binz an der Prorer Wiek geschieht Merkwürdiges: Ein bekannter Maler beginnt,  an seiner Kunst zu zweifeln. Eine Frau, die jahrelang von ihrem Mann betrogen wurde, möchte nun ihre Ehe »wie eine Strapaze hinter sich lassen« und in dem Kurort Urlaub machen. Und aus dem berühmten Bild ›Der Mönch am Meer‹ ist plötzlich der Mönch verschwunden.

Auch die »ewige« Stadt Rom wird zur Kulisse für große Lebensfragen: Ein berühmter englischer Dichter geistert auf der Spanischen Treppe herum und ist empört über eine Ehrung, die man ihm zu Lebzeiten verweigert hat. Ein Mann steigt in die Katakomben und erfährt die schlagartige Anmutung von Vergänglichkeit. Und drei unheimliche Reiter erschrecken einen Mann auf der Via Appia, der einen Philosophen sucht und dabei mit der ewigen Wiederkehr des Bösen konfrontiert wird.

Zehn abgründige, melancholisch schöne Novellen von Hartmut Lange über das, was einmal war und noch immer lebendig ist. Und vor allem darüber: Was hat Bestand?

Hartmut Lange, geboren 1937, begann seine literarische Karriere als Dramatiker in der Nachfolge Brechts. Neben Essays bedient er sich seit Mitte der 80er Jahre der Form der Novelle für seine geheimnisvollen Geschichten in ungemein klarer Sprache. Viele Preise begleiten seinen Weg, zuletzt der Rom-Preis und das Stipendium in der Villa Massimo.

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