Hartmut Lange: Das Haus in der Dorotheenstraße. Novellen.

07-03-2013 (20:30)

Aus Anzeichen wird Bedrohung, Panik übernimmt die Regie, die Existenz verliert den Boden. Im Sog der Novellen von Hartmut Lange hat der Leser keine Chance, sich selbst sicher zu glauben...

 In seinen neuen Novellen sind die Orte und Ortsteile entlang des Teltowkanals im Südwesten Berlins, sind die Straßen und die umgebende Landschaft so real wie die Berufe, denen die Menschen darin nachgehen. Doch es zeigt sich - wie in all den meisterlichen, sprachlich schlackenlosen Erzählungen dieses Autors - wie nahe die bürgerliche Welt dieser Menschen an den Abgrund unbewusster Ängste und Obsessionen gebaut ist, wie durchlässig ihre scheinbar solide Alltäglichkeit ist für den Einbruch des Irrationalen, das alle Zuversicht in Frage stellt.

 Hartmut Lange, geboren 1937 in Berlin, war zunächst vor allem Dramatiker und Dramaturg an den großen Theatern in Ost- und Westberlin, bevor er in der Form der Novelle neue Ausdrucksmöglichkeiten für die Gefährdung des Menschen in einer Welt ohne Gewissheit fand. Mehr als ein Dutzend einzelner Bände und gesammelter Novellen ist bei Diogenes erschienen.

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