Hans Christoph Buch: Apokalypse Afrika oder Schiffbruch mit Zuschauern. Romanessay

26-01-2012 (20:30)

Hans Christoph Buch liest aus seinem im Aufbau Verlag erschienenen Romanessay "Apokalypse Afrika oder Schiffbruch mit Zuschauern"

Buchs Romanessay, ein Kaleidoskop aus verschiedenen Textsorten,  
eigenen Essays, Reportagen, Berichten und offiziellen Verlautbarungen,  
gibt nicht nur ein Bild der in Afrika herrschenden zum Teil  
verheerenden Zustände, sondern, und darauf kommt es Buch  besonders  
an, hält Europa und den anderen Industrienationen den Spiegel der  
eigenen Inhumanität und Ignoranz vor. Das Floß der Medusa, das als  
Titelbild des Buches dient, kann als Sinnbild gelesen werden für das  
zutiefst unmenschliche, profitorientierte und zerstörerische und noch  
immer kolonialistisch gefärbte Verhältnis Europas zum afrikanischen  
Kontinent. Buch stellt das in bewegenden Szenen dar, z.B. beim Besuch  
des deutschen Bundespräsidenten mit seiner Entourage aus Politikern,  
Industriellen und Journalisten in Zimbabwe: Die Europäer als beredte  
und salbungsvolle Zuschauer des in Bürgerkriegen, Tod und Gewalt sich  
aufbäumenden afrikanischen Kontinents als Fortsetzung der kolonialen  
Vergangenheit.
Hans-Christoph Buch begibt wie kaum ein anderer deutscher  
Schriftsteller in Bürgerkriegs- und Katastrophengebiete, zunächst nach  
Haiti, dann auf den afrikanischen Kontinent.

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