20-04-2012 (20:30)
Gastveranstaltung des A 1 Verlages:
Günter Herburger: Haitata. Kleine wilde Romane
Herburgers kleine wilde Romane führen ins Reich der Möglichkeiten, in hochkonzentrierter Form auf engstem Raum weit angelegt, und liefern ein umfassendes Material, mit dem die ganze Welt erzählt werden kann. Sie vereinigen sich in Augenschärfe, Geruchs- und Geschmacksinn großer Romane, kolportiert durch Heiterkeit, die nur mit „unordentlichen Einfällen“, wie er es selbst nennt, zu erreichen sind. Die im Autor geisternden Phantasien strudeln wie Sturzbäche von den „Gefühlsgebirgen“ und tragen „jeden Irrsinn“ in sich. Durch die Konsistenz des Inhalts und das Geschick der Sprache schafft er mit dem Reichtum seiner Einfälle, mit Witz und Radikalität notwendige Neben- und Gegenwelten, die dem Leser erlauben, seine eigenen Romane entstehen zu lassen.
Günter Herburger, geboren 1932 in Isny im Allgäu, gehört zu den wichtigsten Stimmen der deutschsprachigen Literatur. Er veröffentlichte zahlreiche Romane, Erzählungen, Gedichtbände, Hörspiele und Filmdrehbücher. Für sein Gesamtwerk erhielt er zahlreiche Preise und Auszeichnungen, u.a. den Bremer Literaturpreis, den Peter-Huchel-Preis und den Hans-Erich-Nossack-Preis. 2011 bekam er den Johann Friedrich von Cotta-Literaturpreis und den Lübecker Literaturpreis „Von Autoren für Autoren“. Im A1 Verlag erschienen zuletzt die Gedichtbände „Ein Loch in der Landschaft (2010) und Der Kuss (2008).