FALLEN ist ein Dreh-Buch, das die typografische und sprachliche Doppeldeutigkeit des Wortes fallen aufgreift, das im Deutschen den Vorgang des Hinabfallens meint, englisch gelesen dagegen ein Ergebnis beschreibt: gefallen.
Zwei
Autoren haben jeweils einen Text verfasst, der sich (auf Deutsch bzw.
Englisch) inhaltlich mit dem Homographen fallen auseinandersetzt.
Gian-Philip Andreas schreibt in ›Abyssophilia‹ über drei Personen im
freien Fall, Gesine Palmer in ›We Don’t Accept Fallen Maidens Here‹ über
eine gefallene Frau.
Oben und Unten, Vorn und
Hinten, die Gravitationskräfte der Buchseite werden aufgehoben, indem
sich der Satzspiegel beim Lesen zunehmend dreht, bis man ab der Mitte
des Buches ›rückwärts‹ liest, die letzte Seite des einen Texts zur
ersten Seite des anderen führt und beide wie ein Möbiusband (ohne Anfang
und Ende) verknüpft sind.
Das Buch gewann im Frühjahr 2013 die »Goldene Letter«, die höchste Auszeichnung im Wettbewerb »Schönste Bücher aus aller Welt« der Stiftung Buchkunst, nachdem es sich 2012 durch einen »Förderpreis für junge Buchgestaltung«
für diesen Wettbewerb der schönsten Bücher aus 32 Ländern
qualifizierte. Die Jury schrieb: »Ein großartiges, schwindelerregendes
Buchprojekt! Ein experimentelles Buch mit allen Qualitäten eines
klassischen Buches.«