Frank Arnold liest „Das Sägewerk”

02-09-2021 (20:00 - 22:00)

Ein im Verlag Klaus Wagenbach anonym erschienener Roman, vorgestellt von Jürgen Tomm.

Das Buch „Das Sägewerk“ hat eine abenteuerliche Geschichte und es erzählt eine abenteuerliche Geschichte: Ein abgebrochener französischer Gymnasiast muss sich Anfang der 50er Jahre vor seinem Militärdienst für zwei Jahre eine Arbeit suchen, findet sie in einem Sägewerk - und kommt in die Hölle. Ihn erwarten buchstäblich Blut, Schweiß und Tränen. Ohrenbetäubender Lärm, allgegenwärtiger Sägestaub und eine hochgefährliche Arbeit bei minimalem Arbeitsschutz sind die eine Seite der Belastungen, Niedertracht, Neid und Nachrede der Kollegen die andere, dazu grimmige Kälte und extreme Hitze.
Der junge Mann übersteht die zwei Jahre und ist „ein Mann geworden“, aber auch ein stilsicherer Chronist seiner Erfahrungen - in einem Buch, das unter die Haut geht wie ein Holzsplitter. „Das Sägewerk“ ist ein achtunggebietendes Buch über schwere Arbeit schlechthin – nicht nur damals. Die Parallelen zu heute liegen auf der Hand.

Es wird das einzige Buch des jungen Autors bleiben. Erst 20 Jahre nach der Niederschrift veröffentlicht ein französischer Schriftsteller das Buch anonym. Eine Neuausgabe 2013 in einem Schweizer Verlag, ebenfalls anonym, wurde preisgekrönt und überzeugte das Wagenbach-Lektorat, das wiederum den Deutschen Übersetzerfond und die Robert-Bosch-Stiftung als Förderer der Übersetzung von Konstantin Meisel gewann. Erst später offenbarte jener französische Schriftsteller, wer der Autor war, die Veröffentlichungen blieben gleichwohl „anonym“.

Die Veranstaltung findet ausschließlich analog im Buchhändlerkeller statt.

Wir bitten dabei um Beachtung der folgenden Hinweise:

Die Teilnahme ist nur möglich nach Anmeldung über:
ticket@buchhaendlerkeller-berlin.de (die Bestätigung erfolgt per E-Mail)

Erforderlich sind der Nachweis einer zweifachen Impfung oder ein tagesaktueller Schnelltest.
Die Maskenpflicht besteht weiterhin.

Eintritt: 7/4 Euro

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