Felix Hartlaub (Autor und Zeichner 1913-1945): Aus Hitlers Berlin - 1934-38, gelesen vonGabriele Gysi und in einer "Zeitkapsel" vorgestellt von der Mitherausgeberin Nikola Herweg.

06-12-2014 (20:30)

Der Schriftsteller und Zeichner Felix Hartlaub studierte in den Jahren 1934-38 noch Geschichte an der Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität, als er diese bisher unveröffentlichten Prosa-Miniaturen zu Papier brachte: literarische Skizzen aus dem alltäglichen Leben und dem Studentenmilieu in der Reichshauptstadt unterm Hakenkreuz. Doch schon in ihnen kündigt sich die Meisterschaft von Hartlaubs späteren "Kriegsaufzeichnungen aus Paris" an,

an unscheinbaren Szenen aufzuzeigen, dass nichts mehr so blieb, wie es war. Lakonisch notiert Hartlaub die Deformationen der Menschen unter der neuen Ordnung. Und überspitzt sie noch in seinen Zeichnungen.

 In Ergänzung der bislang veröffentlichten Kriegsaufzeichnungen, literarischen Fragmente und Briefe haben die Literaturwissenschaftler Nikola Herweg und Harald Tausch diese frühen Texte und Zeichnungen nun aus dem Nachlass ediert.

Ein Jahr nach Hartlaubs 100. Geburtstag - er wurde 1913 geboren und ist seit April 1945 in Berlin verschollen - erinnert die Felix-Hartlaub-Gesellschaft an das Werk und literarische Vermächtnis dieses frühvollendeten, immer noch fast unbekannten Autors. Am 6. Dezember liest Gabriele Gysi aus den Prosa-Skizzen, Nikola Herweg präsentiert in Wort und Bild eine „Zeitkapsel“ zum literarhistorisch-biographischen Umfeld der Hartlaub-Texte.

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